Moschus – duftende Verführung mit animalischer Note

Ein geläufiges Sprichwort besagt, dass sich über Geschmack nicht streiten lässt. Während Ästhetik und Schönheit definitiv im Auge des Betrachters liegen, gilt ein bestimmter Duft hingegen als Garant, um Köpfe zu verdrehen: Seit Jahrhunderten zieht Moschus die Menschen mit seinem warmen, langanhaltenden Akkord in den Bann. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren gilt moschushaltiges Parfüm als besonders unwiderstehlich und verführerisch. Sein Geruch steht für Kraft und Potenz. Finden Sie heraus, welche Geheimnisse der Duftstoff verbirgt und warum dieser so anziehend auf uns wirkt.

 

Zu den Ursprüngen des Moschus-Parfüms

Tatsächlich war es kein Geringerer als Marco Polo, der den Duft des Moschus erstmals schriftlich festgehalten hat. Bei seinen Reisen durch das indische Kaschmir entdeckte er den wohlduftenden Rohstoff, der unbehandelt ein reines Naturprodukt darstellt. Der Begriff stammt aus dem alten Indien und steht unter der Bezeichnung „muskah“ für ein getrocknetes, pulverartiges Sekret. Dieses stammt aus der wallnussgroßen Sexualdrüse des hirschähnlichen Moschustier-Männchens, das vornehmlich im ostasiatischen Hochland beheimatet ist und dort Gebiete auf über 1.000 Metern über dem Meeresspiegel besiedelt. Um das Sekret zu gewinnen, muss der Hirsch zunächst erlegt und die Drüse entfernt werden. Sobald diese vollständig getrocknet ist, wandelt sich die zuvor rotbraune Masse zu einer körnigen, schwarzen Substanz. Moschus wird von den Tieren genutzt, um Weibchen anzulocken. Dementsprechend wird der Lockstoff ausschließlich in der Brunftzeit ausgesondert, wodurch das Sekret überaus selten und damit ausgesprochen kostspielig ist.

 

Mittlerweile ist der Import von Moschus nach Europa gesetzlich streng untersagt. Einerseits ist die Herstellung äußerst kostenintensiv, andererseits schaltete sich der Tierschutz ein, nachdem der Moschushirsch global zu den stark bedrohten Arten zählte. Um bloß ein Kilogramm des wertvollen Moschus zu gewinnen, mussten im Durchschnitt unfassbare 180 Tiere getötet werden. Auf dem Schwarzmarkt wird Moschus leider weiterhin zu höheren Preisen als Gold gehandelt. Da das Moschustier seit 1979 allerdings als streng geschützt gilt, konnte sich der weltweite Bestand mittlerweile auf eine Anzahl von etwa 400.000 bis 800.000 Exemplaren erholen – Tendenz steigend. Dennoch muss die Welt inzwischen nicht mehr auf den einzigartigen Geruch verzichten. Seit Jahren entwickeln Wissenschaftler im Labor synthetisch hergestellte Moschusessenzen, die sich als Neben- oder Basisnote in vielen Parfüms wiederfinden. Derart synthetische Moschusverbindungen sind allerdings umstritten. Auf der einen Seite sind diese nicht biologisch abbaubar, wodurch sie die Umwelt belasten. Auf der anderen Seite kann der Körper sensibel auf die Substanzen reagieren. Selbst gesundheitliche Schäden können durch die Wissenschaft nicht vollkommen ausgeschlossen werden.

 

Glücklicherweise kann andernfalls auf natürliche Moschus-Alternativen zurückgegriffen werden, die ebenso das fein-holzige, leicht süßliche Dufterlebnis bewahren. Diese stammen entweder aus anderweitiger tierischer Quelle oder werden aus den ätherischen Ölen verschiedener Pflanzen extrahiert. Obwohl es sich nicht um Moschus im eigentlichen Sinne handelt, produzieren die Bisamratte und die Zibetkatze ein vergleichbar duftendes Sekret. Moschus pflanzlicher Quellen trägt dieselbe Duftnote wie der Moschus animalischen Ursprungs. Bekannte Moschuspflanzen, die nahezu identische Substanzen enthalten, sind Arznei-Engelwurz, die Moschus-Malve, der Bisamstrauch sowie die Moschus-Gauklerblume. Selbstverständlich bieten wir unseren Kundinnen und Kunden im Hamburger Store der „Ersan Parfümerie & Duftmanufaktur“ ausschließlich diese gesundheitlich unbedenkliche Variation natürlichen Ursprungs an. Dort erfreut sich der Duft, der ganz im Sinne seines authentischen Vorbilds für Kraft und Potenz steht, großer Beliebtheit.

 

Wie ein Hauch Moschus Köpfe verdreht

Seit dem Altertum gilt Moschus als unvergleichliche Komponente in verführerischen Parfüms, die Duftkompositionen Zartheit und Sinnlichkeit verleiht. Unabhängig davon, ob der Moschusgeruch natürlicher oder künstlicher Herkunft entstammt, enthält die Substanz einen animalischen Akkord. Dieser erinnert einerseits an den Geruch von Leder, während er andererseits über eine strahlend süße Note verfügt. Diese einzigartige Kombination lieblich und zugleich herb duftender Nuancen assoziieren wir unterbewusst mit der wohligen Wärme des menschlichen Körpers. Automatisch vermittelt uns der Geruch eine angenehme Geborgenheit – und versprüht zeitgleich einen sexuellen Reiz. Daher gelten Moschus-Parfüms gerade in sexueller Hinsicht als besonders erregend. Grund hierfür ist neben dem Geruch eine aphrodisierende Komponente, die sowohl menschlichen als auch tierischen Pheromonen ähnelt. Mithilfe dieser naturgegebenen Technik macht das Moschus-Hirschmännchen weibliche Hirschkühe während der Paarungszeit auf sich aufmerksam.

  

Durch seine herbe und gleichzeitig süßliche Note wird Moschus bereitwillig für Unisex-Düfte beansprucht und verleiht sowohl Frauen als auch Männern einen fantastischen Körpergeruch.  Mal wird Moschus als intensiv, mal als sinnlich beschrieben. Manchmal wird es als süß und pudrig, ein anderes Mal als ledrig und würzig wahrgenommen. In jedem Fall aber gilt sein Aroma mit dem holzigen Beiklang weltweit als Duft der Reinheit und erzeugt bei uns Menschen ein Gefühl von wohliger Wärme und behaglicher Geborgenheit. Diese Assoziation mit einer puren, wohltuenden Reinheit brachte hervor, dass Moschus-Aromen mittlerweile auch in Seifen und Kinderpudern regelmäßig zum Einsatz kommen.

 

Neben seinem warmen Unterton besiegelte eine weitere Fähigkeit das Schicksal des Moschus als Liebling aller Parfümeure: Es wirkt fixierend, wodurch es auch Drittaromen länger haltbar macht. Fachsprachlich als „Fixateur“ bezeichnet, zählt Moschus somit zu den wenigen Substanzen, die das Durchhaltevermögen eines Parfüms auf der Haut verlängern. In kleinen Mengen mauserte es sich damit zu einem gerngesehenen Gast in einer Vielzahl an hochpreisigen Parfüms. Um ein angenehmes, olfaktorisches Erlebnis zu gewährleisten, achten wir in der „Ersan Parfümerie & Duftmanufaktur“ darauf, Moschus-Zusätze als Begleitnote nicht überpräsent zu halten. In hoher Konzentration kann die Duftnote nämlich penetrant wirken und die eigentlich gewünschten Inhaltstoffe übertünchen. In dezenter Dosierung kommt der sinnliche Geruch des Moschus allerdings bestens zur Geltung und lässt sich optimal mit anderen Düften kombinieren. Sowohl romantische, blumige Akkorde als auch würzige und holzige Noten werden mit einer intensivierten Wirkung belohnt, während Moschus die Komposition mit warmen, samtigen Untertönen beschenkt.

 

Wo Moschus nicht wegzudenken ist

Das Herz rast, die Hände werden feucht und es liegt eine Extraportion Aufregung in der Luft: Das wichtige Date steht an und Sie überlegen noch, welchen Duft Sie auftragen sollen? Dann ist ein Parfüm mit Moschus Ihr idealer Begleiter! Der Lockstoff des hirschähnlichen Moschustier-Männchens ist der erotisierende Verführer unter allen Duftnoten und steigert nachweislich die Anziehungskraft zwischen zwei Menschen. Der Geruch lässt sich zwar nicht bewusst wahrnehmen, enthält jedoch die ausschlaggebenden Informationen für das Gehirn, die das Paarungsverhalten von Wirbeltieren beeinflussen. Diversen Studien zufolge erhöht die herbe und zugleich süßliche Note Ihre Flirtchancen und wird vom Gegenüber als attraktiv wahrgenommen. Unser Geheimtipp: Die Kombination mit Duftnoten von Vetiver, Patschuli oder Amber untermalt die erotisierende Wirkung und intensiviert den faszinierenden Effekt. In unserem Hamburger Store der „Ersan Parfümerie & Duftmanufaktur“ berät unser Team Sie gerne zu individuellen Parfümkombinationen mit dem ältesten verwendeten Duftstoff tierischen Ursprungs.

  

Aber auch außerhalb der Pafümindustrie wird das Moschusaroma regelmäßig mit Kusshand angenommen – und das bereits seit Jahrhunderten vor Christus. In China wird ein zusammengebrautes Elixier aus dem Duftstoff seit jeher als Heilmittel gegen zahlreiche Beschwerden eingesetzt. Noch heute gilt es in der chinesischen Medizin als wahres Allheilmittel, das mit krampflösenden, nervenstärkenden und belebenden Eigenschaften überzeugt. Oral eingenommen erhöht der Lockstoff den Testosteronspiegel und läuft daher unter Doping. Selbst zur Bekämpfung von Herzkreislauf-, Atemwegs- und Nervenbeschwerden kommt die Essenz zum Einsatz.

 

In der arabischen Welt hingegen wurde Moschus eher pragmatisch eingesetzt: Traditionell wurde es Lösungen beigemischt, die für die Reinigung von Moscheen vorgesehen waren. Diese sollten bei entsprechender Sonneneinstrahlung nicht nur eindrucksvoll strahlen, sondern auch angenehm duften. Weiterhin wurde die wohlriechende Substanz im gesamten orientalischen Raum als dominierender Bestandteil in Räucherstäbchen genutzt, um während spiritueller Rituale von dessen Wirkung zu profitieren.

 

Im 13. Jahrhundert bahnten die Kreuzzüge dem Duftstoff seinen Weg nach Europa. Hier ging Moschus zunächst als beliebtes Aphrodisiakum in die Geschichte ein, bevor es in Düften und Körperpflege-Produkten für seine einzigartige, animalische Note lieben gelernt wurde. Gleichermaßen wird dem Aroma in der Therapie ein heilsamer Effekt nachgesagt: Der Geruch des Moschus dient der gesundheitlichen Förderung der Psyche, bringt physische und psychische Entspannung mit sich und hinterlässt eine positive Gemütsverfassung.

 

So reißt das weltweite Interesse an Moschus bis heute nicht ab. Allein in der chinesischen Medizin wird im Jahr eine Tonne des Duftstoffs verbraucht. Als Parfümhochburg Europas beläuft sich auch Frankreichs Nachfrage auf mehrere Kilogramm pro Jahr. Wir freuen uns darauf, Sie im Hamburger Store der „Ersan Parfümerie & Duftmanufaktur“ zu begrüßen. In einer exklusiven Dufttyp- und Profil-Analyse erstellen wir gemeinsam Ihren individuellen Moschus-Duft ganz nach Ihren Vorlieben.

 

 

 

April 19, 2022 — Ersan Vardar
Stichworte: Misk Moschus Musk